VoIP auf den Philippinen

VoIP - Voice over IP ist eine Technik, Anrufe über das Internet zu tätigen.
Teilnehmer, können alle Telefonteilnehmer auf der Welt sein. Unabhänig davon, ob am anderen Ende ein weiterer VoIP-, Mobilfunk- oder Festnetzteilnehmer verbunden wird.
Die Preise zu verschiedenen Destinationen variieren von Anbieter zu Anbieter, von Land zu Land und oft von der Teilnehmerverbindung (VoIP, Handy oder Festnetz).


Der philippinische Telekommunikationsmarkt ist protektionistisch veranlagt. Ein lukrativer Zugang für ausländische Unternehmen existiert derzeit nicht. Die Minutenpreise für Anrufe auf die Philippinen spiegeln das wider. Ebenso VoIP-Anbieter für Endkunden auf den PH. Die gibt es schlicht nicht.
Was einem am Ende übrigbleibt, ist, sich bei einen europäischen, oder amerkanischen VoIP-Anbieter anzumelden, um diese Dienste in Anspruch zu nehmen.
Eine Alternative hierzu wären proprietäre Softwaresysteme, wie Skype, Google Hangouts (Länderbegrenzung) und mehr. Das wachsende Angebot hat auch Opfer gefordert. Den Internet-Video-Call-Anbieter "Fring" gibt es so nicht mehr z.B.

Was brauche ich dafür? (Teil 1)
Für VoIP-Anrufe benötigt ihr zuerst einen Anbieter, bei dem ihr euch anmeldet und etwas Guthaben aufladet.

Welchen Anbieter?
Von der Qualität mal abgesehen, denn die hängt bei VoIP mit der Qualität eurer Internet-Verbindung zusammen, werdet ihr den günstigsten wählen wollen. Dazu geht ihr auf diese Webseite und tippt eure Anrufziele ein. Wenn ihr spanische Telefonkontakte habt, dann wählt einmal spanisches Festnetz und fügt das spanische Mobilfunknetz noch hinzu. Bei Kontakten nach Kanada, macht ihr das gleiche für Kanada und so weiter. Am Ende werden euch die für eure Auswahl günstigsten VoIP-Anbieter unten angezeigt. Bei denen stehen die Preise für eure Anrufziele noch einmal daneben.

Wenn ihr eure Auswahl getroffen habt, meldet ihr euch beim Anbieter an. Es erfordert eine einmalige Email-Verifizierung. Danach loggt ihr euch ein und versucht euer neues Konto aufzuladen. Hierbei werden euch verschiedene Auflademöglichkeiten aufgezeigt. Die passende, nehmt ihr!

Im weiteren Verlauf könnt ihr eure Mobilfunkrufnummer und/oder eure Festnetzrufnummer hinzufügen und verifizieren. Das ist nicht unbedingt erforderlich, aber wenn ihr es nicht macht, sieht der angerufene Gesprächspartner keine Nummer auf seinem Display. Nehmt hierfür die Rufnummer, unter der ihr erreicht werden wollt!
Diese Rufnummer muß dann verifiziert werden. Das kann über SMS oder einem automatischen Anrufroboter erfolgen (Eine Roboterstimme, die euch einen Code übermittelt).

Was brauche ich dafür? (Teil 2)
Um natives VoIP zu nutzen, braucht ihr je nach genutztem Gerät, eine Software und die VoIP-Anmeldedaten, oder nur die VoIP-Anmeldedaten (fals ihr eine Fritz!Box oder ein Grandstream-Gerät nutzt). Für einen Androiden gibt es hierfür meist eine Software vom Anbieter selbst, das ihr meist im Google Play Store findet. Falls nicht, dann sollte es auf der Webseite des Anbieters zu finden sein. Für Apple-Geräte braucht ihr eine Anbieterunabhänige VoIP-Software. Einen sogenannten VoIP-Client!

Die einfachste Methode, die ich verwende, ist die Anbietersoftware für meinen Androiden.
Auf die anderen Methoden gehe ich ausnahmsweise nicht ein, weil dies den Rahmen sprengen würde.
Nachdem ihr die Software installiert habt und Internet auf eurem Handy oder Tablet habt, startet ihr die Software und meldet euch dort mit euren Kontodaten an. Bei WLAN hängt es von den Einstellungen des Routers ab, ob die Verbindung reibungslos klappt. Seid ihr mit einem Android-Smartphone unterwegs, solltet ihr dafür ein Datenpaket gebucht haben. Es muß auch erwähnt werden, daß euer Internet-Anbieter VoIP erlauben sollte, damit es funktioniert und legal ist.
Ich gebe darauf nicht viel, wenn ihr mich fragt. Wofür ich meine Internetleitung nutze, ist mein Bier!
Es kann aber vorkommen, daß VoIP geblockt wird. Das merkt ihr, wenn sich die VoIP-Software nicht verbinden kann.

Die Software zeigt euch auch das Guthaben an, falls die Zahlung bereits getätigt und bestätigt wurde. In so einem Fall könnt ihr direkt euren ersten VoIP-Anruf tätigen.

Was sind die Vorteile von VoIP?
  • Das allerbeste daran ist, ihr könnt ganz normal Festnetz- und Mobilfunkrufnummern anrufen, ohne daß euer Gegenüber irgendwas spezielles braucht (Software und dergleichen). 
  • Es ist gut für Unterwegs geeignet, wenn man sich im Ausland aufhält und über ein Datenpaket verfügt. Man zahlt immer den gleichen Minutenpreis, egal wo man sich aufhält.
  • Die Suche nach einem Internationalem Anruf-Paket im Ausland, das meistens viel teuerer ausfallen würde, entfällt.
Was sind die Nachteile von VoIP?
  • Es erfordert eine anhaltende Internetverbindung. Bei Unterbrechungen, wird auch das Gespräch unterbrochen. Bei unzureichender Bandbreite ist dies auch so.
  • Man kann keine heimischen Sonderrufnummern wählen. Das geht bei Sipgate.de, ist aber sonst unüblich, oder kostenpflichtig bzw. überteuert.
  • Kann über WiFi Verbindungsprobleme haben, weil der Router kein VoIP erlaubt.

VoIP ist für mich ein Muß auf den Philippinen. Ich kann quasi unterwegs beim Shopping mein Smartphone zücken und jemanden in Deutschland oder sonstwo anrufen, wie ich lustig bin.
Für Expats, die noch Kontakte pflegen, ein schönes Erlebnis.

Ich nutze VoipSmash. Im Webportal kann ich sogar die zurückliegenden Einzelverbindungen einsehen und was jede gekostet hat.

Anmerkung:
Ich habe sehr viele technische Details rausgehalten, um es für Laien verständlich zu halten. Selbstverständlich ist das Verfahren der Internettelefonie aus technischer Sicht viel umfangreicher.

Einer der ersten Anbieter für diese Technik in Deutschland war SIPGATE. Der Hype, über das Internet telefonieren zu können, hielt allerdings nicht allzulange an, weil die Technik viele Probleme bereitete und viele Nutzer abschreckte. Telefonieren soll schließlich was einfaches sein, und nicht stundenlange Einstellungen erfordern. Sipgate gibt es auch heute noch. Sie bietet sogar die Einrichtung einer Rufnummer bei deutschem Wohnsitz an. GMX und andere Anbieter folgten hinterher. 1&1 bot seine DSL-Pakete sogar mit VoIP-Festnetzrufnummern und VoIP-fähigen Routern an.

Die normalen Festnetzanschlüsse der Telekom, gibt es in Zukunft nicht mehr. Es wird auf die VoIP-Technik umgestellt: Telekom kündigt alte Festnetzanschlüsse
Aufpassen! Die Telekom hat nichts mit unserem HowTo in diesem Posting zu tun!

Bei Anruf-Problemen
VoipSmash bietet auch alternative Anrufmöglichkeiten. Diese müsst ihr nutzen, wenn ihr mit der App nicht weiterkommt.

Anruf-Alternativen, wenn die App zickt.
Hierzu loggt ihr euch bei eurem Android-Phone mit Google-Chrome in VoipSmash ein und wählt die Registerkarte "Call/SMS" aus. Dort steht euch die Methode "Phone-to-phone" zur Verfügung. Wenn ihr diese Methode auswählt, dann tragt bitte im oberen Feld die erste Rufnummer ein und im unteren Feld die Zweit-Rufnummer ein, mit der verbunden werden soll. Bei dieser Methode fallen jedoch Kosten zu beiden Rufnummern an. Sobald ihr auf den Button "CALL NOW" drückt, klingelt es bei der ersten Rufnummer. Nimmt der Empfänger den Anruf an, hört dieser den Anrufton zur Zweitnummer. Nimmt dieser ebenfalls den Anruf entgegen, kann das Gespräch stattfinden, bis einer der beiden auflegt.

Die zweite Methode ("Make a BrowserCall from browser") ist günstiger. Hier wird euer Browser zum Telefongerät. Ihr könnt hier einen Kontakt hinzufügen, oder direkt auf den Hörer klicken. Beim nächsten erscheinenden Feld, gebt ihr die Rufnummer ein (In Form von "+49821....") und klickt auf den Button "Call". Daraufhin erbittet euer Browser um Zugangsberechtigung zu eurem Geräte-Mikrofon, das ihr natürlich gewährt, damit es funktioniert.

Meine Erfahrung ist, daß wenn sich die VoIP-App nicht direkt nach dem Start einloggen kann, Anrufe fehlschlagen. Aus diesem Grund tätige ich Anrufe nach der letzten Methode. Die Sprachqualität ist gerade so akzeptabel. Es kommt hier ein minderwertiger Codec zum Einsatz, den ihr nicht einstellen könnt. Eine gute Internetverbindung ist erforderlich.

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